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Berichtsheft-Kontrolle durch den Ausbilder: Wie oft und wie genau?

Berichtsheft Guide

Berichtsheft-Kontrolle durch den Ausbilder: Wie oft und wie genau?

Das Berichtsheft ist ein zentrales Dokument in deiner Ausbildung. Doch nicht nur du hast Pflichten, sondern auch dein Ausbilder. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist die regelmäßige Kontrolle deiner Ausbildungsnachweise. Wir erklären dir, wie oft er das tun muss, wie genau er dabei hinschauen sollte und warum das für euch beide wichtig ist.

Die Pflichten des Ausbilders

Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) regelt die Pflichten von Auszubildenden und Ausbildern. Während du verpflichtet bist, das Berichtsheft ordnungsgemäß zu führen, ist dein Ausbilder dazu verpflichtet, dir die Zeit dafür während der Arbeitszeit zu geben und das Heft regelmäßig zu kontrollieren.

Konkret bedeutet das: Dein Ausbilder muss...

  1. das Berichtsheft bereitstellen (sofern nicht anders geregelt).
  2. dich zum Führen anhalten und dir die Gelegenheit dazu geben.
  3. das Berichtsheft regelmäßig durchsehen und unterzeichnen.

Diese Kontrolle ist keine Schikane, sondern eine gesetzliche Pflicht und ein wichtiger Teil seiner Verantwortung als Ausbilder.

Wie oft muss kontrolliert werden?

Das Gesetz spricht von "regelmäßig". Eine genaue Frist wie "jeden Freitag" ist nicht vorgeschrieben. Die gängige und empfohlene Praxis ist jedoch eine wöchentliche oder monatliche Kontrolle.

  • Wöchentliche Kontrolle: Ideal bei Tages- oder Wochenberichten. So bleiben die Inhalte frisch im Gedächtnis und Fehler oder Unklarheiten können sofort besprochen werden. Dies ist die beste Methode, um eine hohe Qualität sicherzustellen.
  • Monatliche Kontrolle: Dies ist das absolute Minimum. Bei längeren Abständen geht der Bezug zu den Tätigkeiten verloren und die Kontrolle wird oberflächlicher. Eine monatliche Durchsicht ist oft ein Kompromiss in Betrieben mit vielen Azubis oder hoher Arbeitsbelastung.

Sammelt dein Ausbilder die Hefte nur alle paar Monate oder erst kurz vor der Prüfungsanmeldung ein, vernachlässigt er seine Pflichten. Dies kann im schlimmsten Fall deine Prüfungszulassung gefährden.

Wie genau muss die Kontrolle sein?

Die Kontrolle ist mehr als nur das Abhaken und Unterschreiben. Eine gewissenhafte Prüfung durch den Ausbilder sollte folgende Punkte umfassen:

  1. Vollständigkeit und Regelmäßigkeit: Sind alle Berichte für den Zeitraum vorhanden? Wurden sie offensichtlich regelmäßig geführt?
  2. Formale Korrektheit: Ist das Berichtsheft sauber und ordentlich? Sind alle nötigen Angaben (Name, Ausbildungsjahr, Datum) vorhanden?
  3. Inhaltliche Prüfung:
    • Nachvollziehbarkeit: Sind die beschriebenen Tätigkeiten und Lerninhalte verständlich und präzise formuliert?
    • Plausibilität: Passen die Inhalte zum Ausbildungsberuf und dem aktuellen Ausbildungsstand?
    • Abgleich mit dem Ausbildungsrahmenplan: Entsprechen die vermittelten Inhalte dem, was der offizielle Plan für diesen Zeitraum vorsieht?

Eine gute Kontrolle ist also auch ein Feedback-Instrument. Dein Ausbilder sollte dir Rückmeldung geben, was gut ist und was du verbessern kannst. Er sollte Fragen stellen und sicherstellen, dass du die Lerninhalte auch wirklich verstanden hast.

Was tun, wenn der Ausbilder nicht kontrolliert?

Wenn dein Ausbilder seiner Kontrollpflicht nicht nachkommt, solltest du aktiv werden. Deine Prüfungszulassung steht auf dem Spiel.

  1. Freundlich ansprechen: Erinnere deinen Ausbilder höflich an die fehlende Kontrolle und Unterschrift. Schlage am besten einen festen, wiederkehrenden Termin dafür vor (z.B. immer freitagnachmittags).
  2. Hilfe im Betrieb suchen: Wenn sich nichts ändert, wende dich an den nächsthöheren Vorgesetzten, die Personalabteilung oder den Betriebsrat (falls vorhanden).
  3. Kontakt zur Kammer: Als letzte Instanz kannst du dich an den Ausbildungsberater deiner zuständigen Kammer (IHK/HWK) wenden. Er wird vermitteln und den Betrieb an seine Pflichten erinnern.

Fazit: Die regelmäßige und genaue Kontrolle des Berichtshefts durch den Ausbilder ist eine gesetzliche Pflicht und ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Ausbildung. Sie sichert nicht nur deine Prüfungszulassung, sondern dient auch als wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung und zum Dialog über deine Lernfortschritte. Ein guter Ausbilder nimmt sich diese Zeit – und du solltest sie aktiv einfordern.