Berichtsheft in der Probezeit: Schon von Anfang an wichtig?
Die Ausbildung hat gerade erst begonnen, alles ist neu und aufregend. Zwischen den vielen neuen Gesichtern, Aufgaben und Eindrücken auch noch an das Berichtsheft zu denken, fällt vielen Azubis schwer. Ist das in der Probezeit überhaupt schon so wichtig? Die klare Antwort lautet: Ja, absolut!
Die Probezeit ist Teil der Ausbildung
Die Probezeit, die laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) mindestens einen und höchstens vier Monate dauert, ist keine Vor-Ausbildung, sondern bereits ein fester Bestandteil davon. Jede Woche, jeder Tag zählt zur offiziellen Ausbildungszeit. Daher gilt die Pflicht zum Führen des Berichtshefts vom ersten Tag an.
Warum das Berichtsheft gerade am Anfang so wertvoll ist
Gerade in den ersten Wochen und Monaten ist das Führen des Berichtshefts besonders sinnvoll und wichtig – und das aus mehreren Gründen:
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Struktur und Orientierung: Am Anfang prasseln unglaublich viele neue Informationen auf dich ein. Das Berichtsheft hilft dir, diese Eindrücke zu sortieren und zu strukturieren. Du reflektierst, was du gelernt hast, und schaffst so eine erste Ordnung im Kopf.
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Nachweis über die Einarbeitung: Das Berichtsheft dokumentiert, welche grundlegenden Dinge dir bereits gezeigt wurden. Das ist nicht nur für dich, sondern auch für deinen Ausbilder wichtig, um den Überblick über deine Einarbeitung zu behalten.
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Grundlage für Feedbackgespräche: In der Probezeit finden oft Feedbackgespräche statt. Dein Berichtsheft ist die perfekte Grundlage für diese Gespräche. Du kannst zeigen, was du schon alles gemacht hast, und gezielt Fragen zu Themen stellen, die du noch nicht verstanden hast.
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Von Anfang an eine gute Gewohnheit: Wenn du das Führen des Berichtshefts von Beginn an als feste Routine etablierst, wird es dir im weiteren Verlauf der Ausbildung viel leichter fallen. Du schiebst keine riesige Bugwelle an ungeschriebenen Berichten vor dir her.
Was schreibe ich am Anfang ins Berichtsheft?
Viele Azubis sind unsicher, was sie in den ersten Tagen, in denen sie vielleicht nur zugeschaut oder an Einführungsveranstaltungen teilgenommen haben, ins Berichtsheft schreiben sollen. Hier ein paar Beispiele:
- Tag 1: "Begrüßung durch den Ausbilder, Rundgang durch den Betrieb und Vorstellung der Kollegen. Einweisung in die Sicherheitsvorschriften und den Arbeitsplatz."
- Woche 1: "Teilnahme an der Produktschulung für Produktgruppe A. Kennenlernen der Ablagestruktur im Büro. Erste Übungen im Umgang mit der internen Telefonanlage."
- Allgemein: Auch Unterweisungen, das Kennenlernen von Software oder das Lesen von wichtigen Unternehmensrichtlinien sind ausbildungsrelevante Tätigkeiten, die ins Berichtsheft gehören.
Ein guter erster Eindruck
Ein von Anfang an sorgfältig und regelmäßig geführtes Berichtsheft hinterlässt bei deinem Ausbilder einen exzellenten ersten Eindruck. Es signalisiert Engagement, Zuverlässigkeit und Sorgfalt – alles Eigenschaften, die einen guten Auszubildenden ausmachen.
Fazit: Zögere nicht, mit dem Berichtsheft zu beginnen. Es ist vom ersten Tag an deine Pflicht und eine wertvolle Unterstützung. Sieh es nicht als lästige Aufgabe, sondern als dein persönliches Ausbildungstagebuch, das dir hilft, den Überblick zu behalten, deinen Lernfortschritt zu dokumentieren und von Anfang an einen professionellen und engagierten Eindruck zu machen.