Berichtsheft-Unterschrift: Wer darf und wer muss?
Ein Berichtsheft-Eintrag ist erst dann offiziell gültig, wenn er die richtigen Unterschriften trägt. Doch wer genau muss unterschreiben? Nur der Azubi? Der Ausbilder? Und was ist mit den Eltern bei minderjährigen Auszubildenden? Die Frage nach den Signaturen ist zentral für die formale Korrektheit deines Ausbildungsnachweises. Wir klären auf, wer unterschreiben muss, wer darf und in welcher Reihenfolge.
Die zwei Pflicht-Unterschriften
Für jeden Bericht (egal ob täglich, wöchentlich oder monatlich) gibt es zwei Personen, deren Unterschrift zwingend erforderlich ist:
-
Der/Die Auszubildende:
- Warum? Mit deiner Unterschrift bestätigst du, dass du die Berichte selbst verfasst hast und die Angaben der Wahrheit entsprechen. Du übernimmst die Verantwortung für den Inhalt.
- Wann? Du unterschreibst als Erster, direkt nachdem du den Bericht fertiggestellt hast.
-
Der/Die Ausbilder/in (oder ein/e Ausbildungsbeauftragte/r):
- Warum? Die Unterschrift des Ausbilders hat eine doppelte Funktion. Erstens bestätigt er die sachliche und zeitliche Richtigkeit der von dir gemachten Angaben. Zweitens dokumentiert er damit, dass er seiner Kontrollpflicht nachgekommen ist. Er hat den Bericht gelesen, geprüft und für korrekt befunden.
- Wer genau? Das muss nicht immer der offizielle, in deinem Vertrag stehende Ausbilder sein. Er kann die Aufgabe der Kontrolle und Unterzeichnung an sogenannte Ausbildungsbeauftragte delegieren. Das sind in der Regel die direkten Vorgesetzten oder erfahrenen Kollegen in der jeweiligen Fachabteilung, in der du gerade eingesetzt bist. Wichtig ist, dass diese Person die fachliche und persönliche Eignung dafür besitzt.
- Wann? Der Ausbilder unterschreibt, nachdem er deinen Bericht geprüft hat.
Die dritte Unterschrift: Der gesetzliche Vertreter bei Minderjährigen
Solange du unter 18 Jahre alt bist, ist eine dritte Unterschrift erforderlich:
- Ein/e gesetzliche/r Vertreter/in (in der Regel ein Elternteil):
- Warum? Die Unterschrift der Eltern dient der Kenntnisnahme. Sie bestätigt, dass die Eltern den Ausbildungsfortschritt ihres Kindes zur Kenntnis genommen haben. Sie prüfen nicht die inhaltliche Richtigkeit, sondern nehmen ihre Rolle im Rahmen des Ausbildungsvertrags wahr.
- Wann? Üblicherweise unterschreiben die Eltern, nachdem der Azubi und der Ausbilder unterschrieben haben. Die Reihenfolge ist hier aber weniger streng.
- Wichtig: Sobald du 18 Jahre alt wirst, entfällt diese Pflicht. Ab diesem Zeitpunkt bist du voll geschäftsfähig und unterschreibst nur noch für dich selbst.
Die Reihenfolge der Unterschriften im Überblick
- Du (der Azubi) unterschreibst deinen selbst verfassten Bericht.
- Du legst den Bericht deinem Ausbilder/Ausbildungsbeauftragten zur Prüfung und Unterschrift vor.
- Wenn du minderjährig bist, legst du den geprüften und unterschriebenen Bericht deinen Eltern zur Kenntnisnahme und Unterschrift vor.
Und was ist mit der Berufsschule?
Die Berufsschule oder einzelne Lehrer müssen dein Berichtsheft nicht unterschreiben. Die Einträge über die Berufsschulzeit werden vom Ausbilder im Betrieb zur Kenntnis genommen und mitunterschrieben. Er vertraut darauf, dass deine Angaben zu den Unterrichtsinhalten korrekt sind.
Digitale Unterschriften: Die moderne Lösung
In Zeiten der Digitalisierung setzen immer mehr Betriebe auf Berichtsheft-Apps. Hier erfolgt der gesamte Prozess der Erstellung, Vorlage und Unterzeichnung digital. Das ist nicht nur schneller und umweltfreundlicher, sondern auch rechtssicher.
- Wie funktioniert das? Du reichst deinen Bericht per Klick ein. Dein Ausbilder wird benachrichtigt, kann den Bericht online prüfen und mit einer sicheren digitalen Signatur freigeben. Auch die Unterschrift der Eltern kann so eingeholt werden.
- Vorteil: Der Prozess ist transparent, nachvollziehbar und es geht nichts verloren. Das umständliche Ausdrucken und Einscannen entfällt.
Fazit
Die korrekten Unterschriften sind das formale Rückgrat deines Berichtshefts. Achte penibel darauf, dass jeder Bericht von dir und deinem Ausbilder (oder Beauftragten) unterschrieben wird. Bist du minderjährig, gehört auch die Signatur eines Elternteils dazu.
Ein lückenlos unterschriebenes Berichtsheft ist ein starkes Signal an die Prüfungskommission: Hier hat jemand seine Ausbildung ernst genommen und alle formalen Pflichten erfüllt. Das ist die beste Grundlage für eine problemlose Zulassung zur Abschlussprüfung.